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741/42:
Der am Flußübergang der alten Handels- und Heerstraße von Frankfurt am Main nach Nürnberg liegende fränkische Königshof Riedfeld entrichtet den Zehnten an das neugegründete Bistum Würzburg.
Von Riedfeld, dem Verwaltungs- und Versorgungsmittelpunkt an der mittleren Aisch, wird der Raum zwischen Frankenhöhe und Steigerwald erschlossen.

1191/92:
Riedfeld gelangt im Erbweg an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der (Hohen-) Zollern, die fortan 600 Jahre lang die Geschicke der Stadt bestimmen.

1285:
Erste urkundliche Erwähnung der Neuen Staat als Nivenstadt. Die Zollern sind jetzt alleinige Stadtherren. Ausbau zu einem wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kristallisationskern am Mittellauf der Aisch im Rahmen der zollerischen Territorialpolitik: Züge einer Residenzbildung.

um 1320:
Ältestes Stadtsiegel zeigt Zollernschild mit Helm und Brackenkopf: + SIGILLIUM . NOVE . CIVITATIS . IUXTA . EYSCH. Münzrecht durch Kaiser Karl IV. seit 1361, wird 1372 auf Goldgulden erweitert.

bis 1488:
Unter Markgraf und Kurfürst Albrecht Achilles (1414-1486) Abschluss der Stadterweiterungen und Ausbau zum Festungsort (Altes Schloss). Blütezeit unter Kurfürstin Anna, die 25 Jahre lang einen glänzenden spätmittelalterlichen Fürstenhof führte.

1553:
Der Niederbrennung der Stadt im 2. Markgräflerkrieg folgt eine lang anhaltende Aufbauphase: Neues Schloss (1. Residenzschloss in Franken), Rathaus, Lateinschule, Dekanat.

1631/1632:
Weitgehende Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Bitteres Ende: Neustadt an der Aschen. Zögerlicher Wiederaufbau über drei Generationen.

1673:
Sitz einer Landeshauptmannschaft des Fürstentums Brandenburg Kulmbach-Bayreuth: Nimbus einer Residenzstadt.

1791:
Nach der Abdankung des letzten Markgrafen gehen die fränkischen Zollernfürstentümer an das Königreich Preußen über: Sitz eines Kreisdirektoriums.

1806:
Nach der Niederlage Preußens übernimmt eine französische Militärregierung die staatliche Gewalt. Integration des Fürstentums in das napoleonische Staatensystem.

1810:
Eingliederung in das Königreich Bayern: Abstufung zur Stadtgemeinde III. Klasse. Weiterführung der zentralörtlichen Funktionen. Garnisonsstatus (den preußischen Husaren und französischen Kürassieren folgen zwei Eskadronen bayerischer Chevauleger, später Ulanen) belebt Handel und Gewerbe, weiter gefördert durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz (1865).

1878/83:
Bau einer Synagoge und einer katholischen Kirche: spannungsfreies Zusammenleben der Konfessionen bis in die Zwanziger Jahre, danach rasches Erstarken der Nationalsolzialisten.

um 1900:
Technische Neuerungen revolutionieren schrittweise Wirtschaft und Gesellschaft. Sie bringen, beschleunigt durch die beiden Weltkriege, traditionelle Handwerke und Industrien (z.B. Pinsel, Reißzeuge) zum Erliegen. Zunehmender Bedeutungsverlust des landwirtschaftlichen Sektors.

nach 1945:
Starkes Einwohnerwachstum durch Ansiedlung von Heimatvertriebenen, besonders aus dem Sudetenland; dadurch Aufbau neuer Industrien und Handwerke (Musikinstrumente, Textilindustrie). Ausgreifen der Stadt auf die Randhöhen des Aischtales.

1969:
Beginn der Eingemeindungen: insges. 16 Ortsteile. Im Rahmen der Gebietsreform wird Neustadt an der Aisch 1972 Kreisstadt des aus drei ehemaligen Landkreisen (Neustadt an der Aisch, Scheinfeld und Uffenheim) neugebildeten Landkreises Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim.

1980/90er:
Ausweisungen von Gewerbe- und Wohnbauflächen sichern Gewerbe- und Wirtschaftswachstum. Aus- und Neubau von Kindergärten, Schulen, Sportstätten und Verwaltungsgebäuden. Umgehungsstraßen als Voraussetzung für innerstädtische Verkehrsberuhigung. Einsatz von Städtebauförderungsmitteln zur Revitalisierung der Altstadt. Neues, richtungsweisendes Stadtviertel "Hasengründlein".